Olesya Golovneva als Salome und Tanja Ariane Baumgartner als Herodias in einer Neuinszenierung von "Salome" am Grand Théâtre de Genève
OLESYA GOLOVNEVA als Salome und TANJA ARIANE BAUMGARTNER als Herodias in einer Neuinszenierung von Salome am Grand Théâtre de Genève.
PREMIERE: 22. Januar 2025
WEITERE VORSTELLUNGEN: 25./27./29./31. Januar 2. Februar 2025
Der ungarische Theater- und Filmregisseur Kornél Mundruczó setzt mit dieser Inszenierung seine Zusammenarbeit mit dem Grand Théâtre fort, nach Die Sache Makropulos (2020), Peter Eötvös’ Sleepless (2022) und Christian Josts Journey to Hope (2023). Gemeinsam mit Monika Korpa, die für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich zeichnet, beleuchtet er Salome aus einer zeitgenössischen Perspektive, die sich der Psychoanalyse nicht verschließen würde. Anstelle der dekadenten Machtspiele in einem galiläischen Palast verlegt er die Handlung in den verdorbenen Luxus eines Penthouse-Appartements mit Blick auf die Skyline eines opulenten Babylons. Herodes’ Familie zerbricht an ihrer Beute – einem „von unten“ kommenden Jokanaan, dessen bloße Existenz ihr Weltbild ins Wanken bringt. Gekrönt wird diese Vision durch eine Prise buñuel’schen Surrealismus, der sich in skurril-phantasmagorischen Tableaus manifestiert.
Unter der Leitung des renommierten finnischen Dirigenten Jukka-Pekka Saraste, der in der Opernwelt noch zu selten zu hören ist, entfaltet das Orchestre de la Suisse Romande die volle Kraft von Richard Strauss’ Partitur. Olesya Golovneva, die sowohl die geforderte stimmliche Wucht als auch die elfenhafte Zerbrechlichkeit der Salome verkörpert, bringt ihren reichen Klang und ihre brillante Höhe in die Rolle ein. Ihr gegenüber steht Gábor Bretz, der bereits 2018 in Salzburg als herausragender Jokanaan in Roméo Castelluccis Inszenierung brillierte. Ergänzt wird das Ensemble durch Tanja Ariane Baumgartner als Herodias – eine weitere übersteigerte, monströse Mutterfigur nach ihrer Clytemnestra in Elektra (2022).
Quelle: Grand Theatre Genève